Nahezu alle Metallbauteile lassen sich mit dem MIG- und MAG-Schweißen verbinden. Die besonderen Vorteile dieser Allrounder-Verfahren liegen auf der Hand: hohe Schweißgeschwindigkeiten, die schnelle Resultate ermöglichen und dabei relativ saubere Nähte hinterlassen.
Der MIG- und MAG-Schweißbrenner mit zugehörigem Schlauchpaket führt das Zusatzmetall, die Drahtelektrode, das Schutzgas und den Strom zur Schweißzone. Am Griff des Brenners betätigt der Anwender den Schalter zur Steuerung des Zündvorgangs, der Gasaustrittsmenge und des Drahtvorschubs. Das dazugehörige Schlauchpaket umfasst eine Stromleitung, eine Kühlwasserleitung und die Drahtführungsseele.
In der Regel wird der Brenner in Schweißrichtung etwa 10 Grad bis 20 Grad geneigt geführt. Diese Bewegung kann entweder schleppend oder stechend erfolgen. Beim Schweißen mit Massivdrähten wird der Brenner stechend geführt. Wogegen beim Einsatz von schlackenführenden Fülldrähten eine schleppende Führung angezeigt ist. Vorsicht: Wird der Brenner zu stark geneigt, so könnte sich Luft in das Schutzgas mischen!
Die untere Grenze für Stumpfnähte liegt bei unlegierten Stählen bei etwa 0,7 mm, bei nichtrostendem Stahl bei 1 mm und bei Aluminiumwerkstoffen bei rund 2 mm. Für das Schweißen von Wurzellagen und Dünnblechen wird häufig ein Kurzlichtbogen oder der untere Leistungsbereich des Impulslichtbogens verwendet. Für Füll-, Deck- und Gegenlagen dickerer Bleche kommt dann mit höherer Leistung der Sprüh- oder Langlichtbogen zum Einsatz.
Solche Aufgaben lassen sich ebenso - mit nur sehr wenigen Spritzern - in einem Impulslichtbogen abarbeiten. Die dafür zu beachtenden Strom- und Spannungswerte sind an den eingebauten Messinstrumenten abzulesen. Sind keine Messgeräte vorhanden, empfehlen sich externe Messgeräte oder die Orientierung an den in Tabellen angegebenen Drahtvorschubgeschwindigkeiten.
Das Schutzgas wird meist vom Hersteller in Flaschen mit hohem Druck (ca. 150 bar) zu den Anwendern geliefert. Würde ein Schweißer das Schutzgas mit diesem hohen Druck direkt auf das Schmelzbad blasen, so wäre eine ergebnisorientierte Schweißarbeit nicht möglich. Daher muss der Druck in den Flaschen mithilfe eines Druckminderers auf den jeweiligen Schweißprozess angepasst werden. Der Flaschendruck ist an einem Manometer ablesbar und kann über Stellschrauben verändert bzw. reduziert werden. Auf diese Weise wird der Druck soweit vermindert, dass sich über dem Schmelzbad eine Schutzgasglocke bildet. Das Arbeitsmanometer zeigt dazu die Durchflussmenge an.
Da beim Schweißen häufig mit dem Schutzgas Argon oder den entsprechenden Argon-Verbindungen gearbeitet wird, empfehlen sich dann folglich auch spezielle Druckminderer für Argon. Denn hier spielt auch der besondere Vordruck eine maßgebliche Rolle. Für Argon stehen Druckminderer für 200 bar und 300 bar bereit, wobei sich der Vordruck des Druckminderers nach dem Druck in der Gasflasche richtet. Durch unterschiedliche Anschlüsse können in der Praxis keine Verwechslungen entstehen. Für die Einstellung der Gasmengen kann zwischen einem Regelbereich in bar oder l/min gewählt werden. Beim Schweißen wird jedoch in der Regel mit 1/min gearbeitet. Entsprechend funktioniert es für Gasarten wie zum Beispiel Sauerstoff oder Wasserstoff.
Beim MIG -und MAG-Schweißen werden Schutzgase verwendet, um den Lichtbogen und das Schweißbad vor Umwelteinflüssen wie beispielsweise Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff abzuschirmen. Jedoch unterscheiden sich die verwendeten Gase in aktive Gase (MAG) und inerte Gase (MIG). „Ohne diese schützende Glocke um Schmelzbad und Lichtbogen würde das zu bearbeitende Metall mit den in der Luft enthaltenen Gasen reagieren“, erklärt Dr. Dirk Kampffmeyer, Experte für Anwendungstechnik Schweißen & Schneiden bei Messer. „Als Folge könnte es zu Korrosion, porösen Oberflächen oder Rissen kommen.“
Aus diesem Grunde kommen für das MIG-Schweißen inerte bzw. reaktionsträge Gase wie beispielsweise Argon oder Helium und Gemische aus Argon und Helium zum Einsatz. Daher erschließt sich auch der Name Metall-Inertgas-Schweißen (MIG). Auf der anderen Seite beeinflussen aktive Gase den Schweißprozess eben aktiv, da durch diese gewollte Reaktion mit dem Schweißgut beispielsweise der Einbrand gesteuert wird. Zu den reaktionsfreudigen Gasen des MAG-Verfahrens zählen CO2 oder Gemische aus Argon und CO2.
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