An einer sachgerechten Aufbereitung von Trinkwasser kommen Versorger kaum vorbei: Denn selbst wenn das genutzte Reservoir sauber und frei von schädlichen Mikroorganismen ist – einfach so in die Leitung gepumpt werden kann das Wasser in den meisten Fällen nicht. In diesem Beitrag erklären wir, wie Sauerstoff genutzt werden kann, um allen Sicherheitsanforderungen an trinkbares Leitungswasser gerecht zu werden.
Ist Wasser frei von gesundheitsgefährdenden Keimen, kann es grundsätzlich als Trinkwasser genutzt werden. Allerdings enthält Grundwasser sehr häufig Mangan, Eisen und Ammonium. Diese Stoffe verändern nicht nur den Wassergeschmack, sie wirken sich auch negativ auf die Wasserleitungen aus, die bei Kontakt mit Mangan und Eisen sukzessive verkrusten. Im schlimmsten Fall können solche Verkrustungen eine Leitung völlig blockieren.
Zudem führen sowohl Mangan als auch Eisen zu Verfärbungen, wobei Eisenverfärbungen eher ins Rötliche gehen, Mangan dem Wasser hingegen einen grauen Ton gibt. Mangan im Wasser ist für Verbraucher aber auch deshalb störend, weil Wasser, das zu viel Mangan enthält, Wäschestücke sehr stark verfärbt.
Der gängige Mechanismus, mit dessen Hilfe Eisen und Mangan aus dem Grundwasser entfernt werden, besteht darin, die Stoffe oxidieren zu lassen. In der Folge können die oxidierten, unlöslichen Partikeln in Filtern zurückgehalten werden. Da sowohl Eisen als auch Mangan schon bei geringen Sauerstoffmengen oxidieren, genügt es im Prinzip, komprimierte Luft in das Grundwasser zu pumpen, um einen Oxidationseffekt zu erreichen.
Das Verfahren hat allerdings einige Nachteile. So reichen die Sauerstoffkonzentrationen von Luft zwar aus, um Eisen und Mangan zum Oxidieren zu bringen, bei Ammonium, das ebenfalls im Grundwasser enthalten sein kann, gerät die Methode aber an ihre Grenzen. Wird hingegen statt Luft reiner Sauerstoff verwendet, oxidieren auch die Ammoniumanteile zuverlässig und können dann per Filter abgeschieden werden.
Während das Belüften von Trinkwasser mit Luft bei einer Temperatur von fünfzehn Grad maximal eine Sauerstoffkonzentration von zehn Milligramm pro Liter ermöglicht, können bei der Verwendung von reinem Sauerstoff, wie es Messer mit seinem Oxysolv-System anbietet, zwanzig Milligramm und mehr pro Liter erreicht werden – was mehr Effizienz und mehr Sicherheit bedeutet.
Auch andere Punkte sprechen dafür, bei der Aufbereitung von Trinkwasser statt Luft reinen Sauerstoff einzusetzen. So können die Trinkwasser-Anlagen aufgrund der höheren Sauerstoff-Sättigung kleiner dimensioniert werden, auch die Lebensdauer der Filter wird verlängert. Bei der Verwendung von reinem Sauerstoff wird überdies der Eintrag von etwaigen zusätzlichen Schadstoffen verhindert, da Sauerstoff einen höheren Reinheitsgrad hat als Luft.
Ein ästhetisches Argument, dass für reinen Sauerstoff spricht, ist auch die Tatsache, dass Luft bei hohem Druck zu einer Weißfärbung oder zum Schäumen des Trinkwassers führen kann. Bei reinem Sauerstoff entsteht dieser Effekt nicht.
Die Technologie, die konkret verwendet wird, um den Sauerstoff in das Wasser zu bringen, ist von den örtlichen BGegebenheiten abhängig. Die Möglichkeiten reichen von feinblasigem Eintrag im Hauptstrom bis zur Vorlösung im Seitenstrom unter hydraulisch definierten Bedingungen.
Eisen und Mangan kommen im Wasser fast immer gemeinsam vor. Bei Grundwasser ist das häufig der Fall, bei Oberflächengewässern dagegen eher selten. Oberflächengewässer sind aus der Sicht der Trinkwassergewinnung allerdings im Vergleich zu Quell- und Grundwasser meist die schlechtere Wahl, weil sie mit einem größeren Aufbereitungsaufwand verbunden sind.
Neben seiner negativen Wirkung auf Leitungen kann Eisen in größeren Konzentration auch Waschbecken, WCs und Badewannen verfärben sowie den Geschmack des Wassers verändern. Gesundheitlich gefährlich wird es aber erst in hohen Mengen ab 200 Milligramm pro Liter.
Auch Mangan muss vor allem aus leitungstechnischen, ästhetischen und geschmacklichen Gründen aus dem Trinkwasser gefiltert werden. Eine akute gesundheitliche Gefährdung durch Mangan im Trinkwasser ist selbst bei hohen Konzentrationen nicht gegeben.
Die Konzentration von Ammonium ist hingegen auch gesundheitlich ein wichtiger Parameter, denn erhöhte Ammoniumwerte sind oft ein Hinweis darauf, dass Jauche, Gülle oder tierische Abbauprodukte in das Wasser eingebracht wurden. Diese Verunreinigungen sind für den Menschen gefährlicher als Ammonium selbst. Vor allem bei Säuglingen- und Kleinkindern können aber auch hohe Ammoniumkonzentrationen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Die Zugabe von reinem Sauerstoff ist also eine Methode, um gleich Mehreres zu lösen: die geschmackliche Beeinträchtigung von Wasser, die Verkrustung von Leitungen und – wohl besonders wichtig: eine eventuelle Gesundheitsgefährdung jener, die das Wasser trinken.
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