Beim Gasschweißen als auch Flammlöten dient eine Flamme als Wärmequelle, die von einem Gemisch aus Brenngasen versorgt wird. Während beim Flammlöten auch Erdgas, Propan und Wasserstoff verwendet werden, kommt beim Autogenschweißen hauptsächlich Acetylen zum Einsatz.

Gemische aus brennbaren Gasen, Sauerstoff und Luft sind bei bestimmten, stofftypischen Mischungsverhältnissen explosionsfähig. Das heißt, es ist darauf zu achten, dass Brenngas-Luft-Gemische mit Acetylen bei rund 300 °C, mit Propan bei rund 470 °C, mit Wasserstoff bei rund 560 °C und mit Erdgas bei rund 590 °C zündfähig sind. Eine Explosionsgefahr besteht für Gemische aus Brenngas-Luft ab einem Brenngasanteil von 2 Volumenprozent. Aus diesen Gründen sollte der Anwender Brenngas nie unnötig ausströmen lassen.

Vorsicht, Explosionsgefahr!

„Obwohl Sauerstoff per se nicht brennbar ist, unterstützt das Gas jedoch jede Form von Verbrennung bis hin zu einem schnellen und explosionsartigen Verlauf“, erklärt Dr. Dirk Kampffmeyer, Experte für Anwendungstechnik Schweißen & Schneiden bei Messer. „Hinzu kommt, dass der Sauerstoff die Temperatur einer Flamme erhöhen und Öl bzw. Fett schlagartig zünden lässt. Aus diesem Grunde sollte der Anwender im Umgang mit Sauerstoff Folgendes beachten: nie Sauerstoff als Belüftung oder Kühlung verwenden, Kleidung damit ausblasen oder mit öligen oder fettigen Händen einen Sauerstoffstrom berühren!“

Beim unbemerkten Austreten von Brenngas oder Sauerstoff an undichten Stellen kann für den Anwender schnell eine gefährliche Situation entstehen. Daher sollte er regelmäßig darauf achten, dass alle Verbindungen und Anschlüsse auch wirklich dicht sind. Besondere Vorsicht ist insbesondere bei Gasschläuchen geboten! Gerade hier kommt es immer wieder einmal vor, dass sich Schlauchtüllen ablösen und schadhafte Schläuche ausgetauscht werden müssen.

Gefährdung durch Schadstoffe und Strahlung

Beim Autogenschweißen entstehen durch die Gasverbrennung verschiedene Schadstoffe. Der Löwenanteil der Gefährdungen geht von nitrosen Gasen bzw. Stickoxiden aus. Diese Gase sind Reizgase mit einem unangenehm stechenden Geruch, die zu Übelkeit, Kopfschmerzen und bei Dauerbelastung zu schweren Lungenschäden führen können. Bei der Bearbeitung von Blei- und Kupferwerkstoffen, verzinkter oder cadmierter Bauteile sowie farb- oder kunststoffbeschichteter Werkstücke können giftige Rauchgase entstehen. In diesem Falle muss der Betreiber der Schweißanlage eine zusätzliche örtliche Absaugung zur Verfügung stellen.

Wichtig ist daher, dass die Schweißflamme nur so lange brennen sollte, wie sie auch tatsächlich im Einsatz gebraucht wird. Zudem empfiehlt es sich, den Brenner auch für kürzere Pausen zwischen den Schweißvorgängen abzustellen. Im Allgemeinen ist es erforderlich, dass der Betreiber stets für eine gute Raumlüftung sorgt. Da heiße Gase nach oben streben, sind die dafür notwendigen Entlüftungsöffnungen im Deckenbereich anzuordnen. Zu den weiteren Risiken und Gefahrenpotenzialen zählen die optische Strahlung, sowohl im sichtbaren als auch infraroten Bereich, sowie die daraus entstehende Blendwirkung. Der Anwender kann sich mit den dafür empfohlenen Schutzbrillen sowie den entsprechenden Schutzfiltern behelfen.

Hitzeschutz beachten!

Bei vielen Schweißarbeiten muss der Betreiber für einen geeigneten Hitzeschutz sorgen. Denn nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen lässt sich eine umfassende Arbeitssicherheit gewährleisten. Daher sollten Hilfsmittel wie beispielsweise Flammschutzmatten, Spritzer-Schutzdecken und Wärmeableitpasten immer zur Verfügung stehen. Wärmeableit- bzw. Isolierpasten unterbrechen die Weiterleitung der Schweißhitze. Auf diese Weise können Metalle vor einer Hitzeeinwirkung oder Hitzeweiterleitung von bis zu 4.000 °C geschützt werden.

Zur Grundausstattung einer Autogenschweißanlage sollte immer ein Schweißer-Hitzeschutz-Sicherheitskoffer gehören, der alle Hilfsmittel und Werkzeuge enthält, die bei schwierigen Schweißarbeiten mögliche Schäden verhindern und ein sauberes als auch schnelles Arbeiten erlauben. Darüber hinaus muss auf eine Kleidung geachtet werden, die aus weniger leicht entzündlichen Materialien besteht. Falls notwendig, sind Handschuhe oder Stulpenhandschuhe aus Leder zu tragen.

 

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