Bakterien können helfen, kontaminierten Erdboden zu reinigen. Dabei brauchen sie technische Unterstützung und Sauerstoffzufuhr. Deshalb arbeitet der Umweltschützer und Bodensanierer Geohidroterv mit Messer zusammen.

Das Gelände, mitten in Ungarn, an einem nicht genannten Ort, ist etwa so groß wie vier Fußballfelder. In rund 155.000 Kubikmetern Erdboden befinden sich dort nach den Berechnungen der Fachleute 63.840 Kilogramm Schadstoffe. Es handelt sich hauptsächlich um aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol. Früher wurde auf dem Gelände, den damaligen Vorschriften entsprechend, Treibstoff in halb im Boden versenkten Tanks gelagert, ohne die inzwischen selbstverständlichen Vorkehrungen. Heute sind die Regeln der EU und des Landes strenger und sorgen dafür, dass die Entstehung solcher Verunreinigungen auf ein Minimum reduziert wird. Dennoch können sie bei Betriebsstörungen oder Havarien vorkommen.

Bioremediation gegen Schadstoffe im Boden

Das Tanklager wurde inzwischen modernisiert, doch die Schadstoffe im Boden sind nach und nach ins Grundwasser gesickert. Sie könnten Trinkwasserbrunnen in der Nachbarschaft gefährden und andere Umweltrisiken mit sich bringen. Das zu verhindern und die Kontamination zu beseitigen gehört zur Kernkompetenz des in Budapest ansässigen Unternehmens Geohidroterv. Es entschied sich in diesem Fall für die Methode der Bioremediation, also die biologische Sanierung des Erdreichs mit Hilfe von Bakterien. Für manche Arten dieser Kleinstorganismen sind die für Menschen giftigen Kohlenwasserstoffe willkommene Nahrung.

Péter Szabó, Diplomgeologe und einer der beiden CEOs von Geohidroterv beschreibt die Abläufe im Erdreich: „Die Bakterien zerteilen die Molekülketten der schädlichen 

Kohlenwasserstoffe und wandeln diese in unschädliche Verbindungen um. Die dafür geeigneten Bakterien kommen im verunreinigten Erdboden meistens natürlicherweise vor, allerdings nur in relativ geringer Zahl, etwa 100 bis 10.000 Keime pro Gramm. Das Ziel unserer Methode ist es, diese Zahl auf bis zu 100 Millionen zu steigern.“

Ist schon der Grundbestand zu klein, oder kommt die biologische Umwandlung nicht so recht in Gang, werden zusätzlich speziell gezüchtete Bakterienkulturen in den Boden eingebracht. Vor allem geht es aber darum, diesen für die Umwandlung der Schadstoffe geeigneten Bakterien möglichst ideale Bedingungen für ihre Fortpflanzung zu schaffen.

Atemhilfe für die kleinen Helfer

Um diese idealen Bedingungen herzustellen braucht es eine Art „Düngung“: Mit Stickstoff, Phosphor und Kalium wird das Wachstum des Bakterienbestandes gefördert. Da es sich bei den hilfreichen Kleinstlebewesen um aerobe – luftatmende – Bakterien handelt, kommt noch Sauerstoff hinzu. Das Gas und das Gasverteilungssystem kommen von Messer. Die drei Feststoffe werden, in Wasser gelöst, durch ein Rohrsystem und rund hundert Injektionsbrunnen in den kontaminierten Boden eingebracht. Der Sauerstoff gelangt ebenfalls durch die Brunnen zum Ziel, mittels speziellen Emittern unter dem Grundwasserspiegel. Das Gas fließt dort mit 1 bar Überdruck durch poröse Silikonrohre und diffundiert unmittelbar in das Grundwasser.

Mit dieser Methode wird der natürliche biologische Abbauprozess der Kohlenwasserstoffe beschleunigt. Was sonst Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern würde, kann sich so in einem überschaubaren Zeitraum vollziehen. Beim hier beschriebenen Projekt wird in zwei Jahren – nach einem umfassenden Monitoring mit chemischer und biologischer Laboranalyse des Erdreichs und des Grundwassers –entschieden, ob das Einbringen der spezialisierten Bakterienkulturen notwendig ist. Ein kontinuierliches Monitoring dient der Feinabstimmung des laufenden Verfahrens. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Sanierung nach sechs Jahren abgeschlossen sein.

Von: Szonja Kiss und Tamás Pásztor, Messer Hungarogáz

 

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