Beim WIG-Schweißen brennt ein Lichtbogen zwischen einer temperaturbeständigen, nichtabschmelzenden Wolfram-Elektrode und einem Werkstück, es ermöglicht mit inerten Schutzgasen eine hohe Nahtqualität. Das Verfahren kann mit oder ohne Schweißzusätze bei allen schweißgeeigneten Metallen angewandt werden.
Mithilfe eines zusätzlichen Schweißdrahts kann das Anwendungsspektrum des WIG-Schweißens wesentlich erweitert werden. Es wird zwischen den Varianten Kalt- und Heißdraht unterschieden.
Hierzu wird der Zusatzwerkstoff an die Schweißstelle geführt und in dem entstehenden Lichtbogen abgeschmolzen. Dieses Verfahren bietet sich für alle Schweißaufgaben an, für die eine zügige Schweißgeschwindigkeit, Spaltüberbrückung und ein Füllvolumen notwendig sind. Zudem empfiehlt sich das WIG-Schweißen mit allen gängigen Sorten Kaltdraht, falls eine besondere Nahtoptik bzw. Sichtqualität erzielt werden soll.
Da sich das WIG-Verfahren auch sehr gut automatisieren und an einem Roboter einsetzen lässt, sind deutliche Steigerungen hinsichtlich der Produktivität und Geschwindigkeit des Schweißvorgangs möglich. Da die Schweißleistung im Grunde von der Drahtzuführung unabhängig ist, kann die Abschmelzleistung von der elektrischen Leistung entkoppelt gesteuert und somit ideal an die Schweißaufgabe adjustiert werden.
Das WIG-Heißdrahtschweißen gilt als eine Weiterentwicklung des Kaltdrahtschweißens. Der Unterschied liegt darin, dass der Draht beim Heißdrahtschweißen durch ein zusätzliches Heißdrahtmodul bis zum Schmelzpunkt erhitzt wird. Der daraus entstehende positive Effekt: Beim Schweißen werden dadurch dem Lichtbogen und Schmelzbad weniger Wärme entzogen.
Durch diese verbesserte Wärmebilanz ergeben sich gegenüber dem Kaltdrahtverfahren eine bis zu 100 Prozent erhöhte Schweißgeschwindigkeit, eine bis zu 60 Prozent verbesserte Abschmelzleistung, eine Reduktion der Aufmischung um bis zu 60 Prozent, eine höhere Abschmelzmenge von 30 bis 50 Prozent bei gleicher Schweißleistung sowie ein vereinfachtes Schweißen in Zwangslagen.
Das bedeutet: Nahezu ähnliche Schweißgeschwindigkeiten wie bei den MIG- bzw. MAG-Verfahren - bei gleichzeitig weitestgehend spritzer- und emissionsfreien Resultaten. Zudem sind keine aufwändigen Nacharbeiten sowie keine weiteren Zusatzwerkstoffe erforderlich. Aus diesen Gründen qualifiziert sich das Heißdrahtverfahren neben dem Verbindungsschweißen auch ideal für das Auftragsschweißen, da es mit weniger Aufschmelzung des Werkstoffs einhergeht.
Das besondere Herausstellungsmerkmal des Schweißverfahrens ist die hochwertige Schweißnaht und Oberflächenqualität. Dies wird beispielsweise in spezifischen Branchen wie der Halbleiter-, Flugzeug- und Raumfahrtindustrie oder im Pharmabereich verlangt.
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