Unter den Kunststoffen lässt sich PET am besten wiederverwerten. Bei Sources ALMA in Saint-Yorre, Frankreich, wird dieses Material recycelt. Wenn aus benutzten Flaschen neue werden, kommt das Inertgas Stickstoff zum Einsatz.

Die Buchstabenfolge PET steht für Polyethylenterephthalat und bezeichnet einen ausgesprochen vielseitigen Kunststoff aus der Familie der Polyester. Er findet sich unter anderem in Kleidungsstücken, Heimtextilien, Autositzbezügen und Isoliermatten. Die bekannteste und wohl häufigste Verwendungsart sind aber die PET-Behälter, in denen neben Kosmetika und unterschiedlichsten Lebensmitteln vor allem Getränke abgefüllt werden.

Steigende Recycling-Rate

PET ist nicht nur lebensmitteltauglich, es lässt sich im Vergleich zu anderen Kunststoffen auch besonders leicht wiederverwerten. Laut dem US-amerikanischen Branchenverband PET Resin erreicht das Material in Europa eine Recycling-Rate von 52 Prozent, in den USA sind es immerhin 31 Prozent – in beiden Regionen mit steigender Tendenz. Da gebrauchte PET-Behälter in großem Umfang getrennt gesammelt werden, stehen sie als annähernd sortenreiner Rohstoff in beträchtlichen Mengen zur Verfügung.

Im ersten Schritt der Wiederverwertung muss aber zunächst alles beseitigt werden, was nicht PET ist: Metallpartikel, Sand, Staub und vor allem aufgeklebte Etiketten. Anschließend wird das Flaschenmaterial zu kleinen Chips geschreddert. Darauf folgt eine gründliche Wäsche, die auch anhaftende Klebstoffreste beseitigt. Nach einer ebenso gründlichen Trocknung – Wasser und Wasserdampf sind im folgenden Prozess mehr als unerwünscht – kann es in ein lebensmitteltaugliches Material umgewandelt werden.

Vom Chip zur Flasche am selben Ort

Die Chips werden auf 200 Grad Celsius erhitzt und eingeschmolzen. Das flüssige Material wird anschließend extrudiert – in Stränge gezogen – und in kleine Stücke geschnitten. So entsteht Granulat aus recyceltem PET (rPET), das dieselbe Qualität hat, wie „frisches“ PET. Beide Sorten lassen sich miteinander mischen oder auch die recycelte allein verwenden. So kann die bevorzugte Verwendung von rPET dabei helfen, die Auswirkung des Verpackungsmaterials auf die Umwelt zu reduzieren, CO2-Emissionen einzusparen und den Lebenszyklus des Kunststoffes zu verlängern.

Für letzteres hat sich der französische Getränkehersteller Sources ALMA an seinem Standort in Saint-Yorre entschieden. Im dortigen ROXPET Centre werden die Rohlinge der PET-Flaschen aus Recycling-Material hergestellt. Diese „Preforms“ sehen aus wie Reagenzgläser.

Sie werden normalerweise an die Abfüllanlagen geliefert, wo man sie vor dem Einfüllen des jeweiligen Getränks erwärmt und zur endgültigen Flaschengröße aufbläst. In Saint-Yorre wird dies alles an Ort und Stelle erledigt. Dieser Standort ist das erste Recyclingzentrum für Flaschen in Europa, das in eine Abfüllanlage integriert wurde. Dies zeigt, dass es möglich ist, einen geschlossenen Kreislauf für PET-Flaschen in industriellem Maßstab zu schaffen.

Hochreiner Stickstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von lebensmitteltauglichem PET-Granulat,“ erklärt Simon Fleury, Werksdirektor des ROXPET Centre. „Es hält den Sauerstoff vom Prozess fern, schützt damit das Material vor Oxidation und entfernt Schadstoffe.“ Mit dem Recycling und durch entfallene Transporte spart Sources ALMA in Saint Yorre im Jahr etwa 20.000 Tonnen CO2-Äquivalent ein.

Sources ALMA

Das familiengeführte französische Unternehmen wurde 1954 gegründet und ist heute in Frankreich der größte Anbieter von Quellwasser und natürlichem Mineralwasser. Es verfügt in Europa über 46 Produktionsstandorte sowie zwei Recycling-Einheiten und vertreibt seine Produkte in mehr als 70 Ländern. Sources ALMA errichtete seine erste Anlage zum PET-Recycling im Jahr 2009 und arbeitet seitdem konsequent am Ausbau der Wiederverwertung. Das erklärte Ziel des Unternehmens ist es, den rPET-Anteil pro Flasche in den nächsten Jahren signifikant zu steigern.

 

Broschüre Kaltmahlen und Recycling

 

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