Das Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG-Schweißen) gilt als ein besonders „sauberes“ Schweißverfahren, bei dem nicht nur wenig Schweißrauch entsteht, sondern auch qualitativ hochwertige Schweißnähte. Daher eignet sich das Verfahren insbesondere für viele Anwendungen von Rohrleitungen über Möbel bis hin zu hochwertigen Kunstgegenständen.

Im Vergleich mit dem MIG- und MAG-Schweißen ist das Verfahren in der Praxis zwar deutlich langsamer, erzielt aber wesentlich sauberere und gleichmäßigere Schweißnähte. Hinzu kommt, dass kaum Schweißspritzer entstehen und vergleichsweise wenig Schweißrauch aufsteigt.

Aufbau und Inbetriebnahme

Eine WIG-Schweißanlage besteht ähnlich wie bei MAG-Anlagen aus folgenden Elementen: Schweißmaschine, Schlauchpaket mit Brenner und Verschleißteilen (Keramiktülle, Gasverteiler, Wolframelektrode), Massekabel, Gasflasche, Manometer und gegebenenfalls Zusatzwerkstoffe (Metallstäbe in verschiedenen Durchmessern). Zur Inbetriebnahme wird die Anlage an das Stromnetz angeschlossen. Das Massekabel muss mit dem Gerät verbunden sein sowie auch Gasflasche und Manometer. In der Folge wird der Gasdurchfluss eingestellt.

Die Durchflussmenge des Schutzgases richtet sich nach dem Gasdüsendurchmesser und der umgebenden Luftströmung. „Bei Argon, dem am häufigsten für das WIG-Schweißen verwendete Schutzgas, wird ein Richtwert eines Volumenstroms von 5 - 10 I/min angegeben“, sagt Dr. Dirk Kampffmeyer, Experte für Anwendungstechnik Schweißen & Schneiden bei Messer. „In zugigen Räumen sind durchaus auch größere Durchflussmengen notwendig.“ Auf Grund der geringeren Dichte von Helium sind bei Argon-Helium-Gasgemischen höhere Durchflussmengen einzustellen.

Wolfram-Elektroden und Zündung

Die angelegte Stromquelle sorgt für die erforderliche Spannung um den Lichtbogen zu zünden. Mittlerweile hat sich heute eine Hochfrequenzzündung gegen die veraltete kurzschlussbasierte Kontaktzündung durchgesetzt. Hierzu kommt ein sogenannter Hochspannungsimpulsgenerator zum Einsatz, der für die Ionisierung des Schutzgases zwischen Elektrode und Werkstück sorgt. Auf diese Weise entsteht ein sicherer und vor allem effizienter Zündungsprozess.

Früher waren für das WIG-Schweißen recht häufig sogenannte thorierte Wolfram-Elektroden im Einsatz. Auf Grund radioaktiver Isotopen war Thorum nicht ganz unproblematisch. Mittlerweile präferiert man Ceroxid- oder Lanthan-Tungsten-Elektroden die keine radioaktiven Risiken mehr beinhalten. Zudem sind sie genauso performant wie thorierte Wolfram-Elektroden.

Das Schlauchpaket umfasst neben der Leitung des Schweißstroms auch die Führung des Schutzgases sowie die Steuerleitung. Werden größer dimensionierte Brenner verwendet, muss ein Kühlsystem zur Ableitung der entstehenden Prozesswärme installiert werden. Somit ist im Schlauchpaket ebenso ein Vor- und Rücklauf des Kühlwassers untergebracht.

Einseitige Belastungen

Wer beim WIG-Schweißen zuverlässige Ergebnisse erzielen möchte, benötigt Fachwissen sowie umso mehr handwerkliches Geschick und viel Übung. Darüber hinaus wird den Anwendern auch körperlich einiges abverlangt. Oftmals liegen die Schweißstellen an schwer zugänglichen Orten. Das bedeutet, der Anwender ist gezwungen, in einer ergonomischen Zwangslage zu schweißen.

Da die Problemzonen der Schweißer meist in den Bereichen von Schulter, Nacken, Rücken, armen, Händen sowie Sehnen und Gelenke verortet sind, leiden sie häufig unter Verspannungen oder haben erhebliche Rücken- oder Schulterschmerzen. Darum sollte die körperliche Belastung möglichst gering gehalten werden. Dies geschieht, indem die Körperhaltung nicht für längere Zeit in einer Position verharrt, sondern nach Möglichkeit immer wieder variiert wird. Denn je weniger der Körper beim Schweißen belastet wird, desto besser sind letztlich auch die Schweißergebnisse.

Natürlich lassen sich nicht alle ungünstigen Körperhaltungen, mit denen das WIG-Schweißen ausgeführt wird, durch eine Korrektur der Position ausgleichen. Jedoch können ein paar wenige Veränderungen der Körperhaltung schon in vielen Situationen dabei helfen, die Belastung durch häufige Verspannungen oder dauerhafte Schäden wesentlich zu reduzieren.

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