Die laufende technologische Entwicklung macht natürlich auch vor den Bereichen Schweißen und Fertigung nicht halt. Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 werden auch hier sämtliche Prozesse der Herstellungs- und Wertschöpfungskette digitalisiert, automatisiert und miteinander vernetzt, um die Produktivität zu steigern und im Idealfall auch noch den Ressourcen zu sparen.

Das Ziel: Eine smarte Produktion durch den Einsatz von digitalen Geräten, die kommunikationsfähig sind. Dabei holt sich mitunter das zu fertigende Produkt selbst die Informationen, die es braucht, um eigenständig seinen Weg durch die Produktion zu finden. Vor diesem Hintergrund müssen auch alle vor- und nachgelagerten Prozesse (Zulieferer, Logistik, …) noch stärker integriert werden.

Aber auch die Anforderungen an die Schweißer selbst ändern sich dadurch massiv – schließlich geht es darum, die Interaktion zwischen Mensch und neuer Gerätegenerationen möglichst reibungslos und sicher zu gestalten.

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Beispiele für Schweißen 4.0

Bereits im Jahr 2013 schickte Fronius die digitale Schweißgeräteplattform TPS/i (manuell, Robotics und für CMT) als „intelligente Revolution“ in der Schweißtechnik an den Start. Mittlerweile wurden die zentralen Funktionen des Systems neu aufgebaut und schnellere Prozessoren verbaut. Laut Fronius lässt sich der Schweißprozess dadurch noch genauer analysieren und kontrollieren.

Die positiven Effekte bringt das Unternehmen auf seiner Webseite wie folgt auf den Punkt: „reduzierte Spritzerbildung im Kurzlichtbogenprozess, verbesserte Tropfenablöse, noch stabilerer Lichtbogen bei höherer Schweißgeschwindigkeit, kontrollierte Zündeigenschaften uvm.“

EWM bietet Schweißbetrieben neben dem MIG/MAG-Multiprozessschweißgerät Titan XQ puls auch das Welding 4.0-Schweißmanagement-System ewm Xnet 2.0 als Gesamtlösung an, mit der die Schweißarbeiten qualitativ hochwertig und wirtschaftlich sparsam durchgeführt werden können. Dabei werden alle Faktoren in der Schweißtechnik ganzheitlich betrachtet, wodurch die einzelnen Komponenten sehr gut aufeinander abgestimmt werden können. Außerdem lassen sich damit sämtliche Schweißdaten in Echtzeit erfassen. Darüber hinaus unterstützt ewm Xnet auch bei der Bauteileverwaltung sowie bei der Erstellung von Schweißfolgeplänen. Aber auch bei der Zuordnung von Schweißanweisungen ist das Tool hilfreich.

Lorch hat ein System auf den Markt gebracht, mit dem vor allem die Qualität der Naht überwacht und laufend bewertet wird. Q-Sys 2020, so der Name der innovativen Lösung, bei der als Schnittstelle das CAN-Bus LorchNet zum Einsatz kommt. Auch die Stromquellen wurden Schritt für Schritt digitalisiert und neue Lichtbogen-Prozesse in die Inverter integriert, um noch effizienter und schneller, aber gleichzeitig auch genauer arbeiten zu können. Diese digital gesteuerten Lichtbögen können zudem mehr oder weniger beliebig gestaltet werden.

Datenmanagement über die Cloud

Im Sinne der nahtlosen Vernetzung werden die Daten während des Schweißens bzw. der Fertigung vermehrt über eine Cloud gemanagt. Ein Anbieter hier ist beispielsweise Esab mit seinem System WeldCloud, mit dem der gesamte Prozess bis zur einzelnen Naht aus der Ferne nachverfolgt werden kann. Auch eine etwaige Feinjustierung kann über WeldCloud erledigt werden. Das finnische Unternehmen Kemppi startete schon im Jahr 2008 mit ihrem Kemppi Arc System eine cloudbasierte Lösung, um unter anderem WPS und Schweißdaten austauschen, aber auch Schweißerberechtigungen zuweisen zu können. Seit 2014 heißt das System Weldeye.

Sicherheit beim Schweißen

Nicht nur die Schweißgeräte selbst, auch die Schutzvorkehrungen vollziehen eine rasante Entwicklung. So bietet etwa Fronius mit dem Vizor Connect einen Schweißhelm an, der über Bluetooth mit einer Stromquelle kommuniziert und dadurch schon vor der Zündung das Visier abdunkelt. Oder das FumeEx-Absaugset, das auf den Handschweißbrenner montiert den krebserregenden Schweißrauch direkt an der Schweißstelle absaugt.

 

Fazit Moderne Schweisstechniken

Auch beim Schweißen ist die Zukunft digital und vernetzt. Schlagworte wie smarte Produktion oder intelligente Produkte, die sich selbst ihren Weg durch die Produktion suchen, werden massiv an Bedeutung gewinnen. Eine der Herausforderungen dabei wird es wohl sein, eine Art Standardisierungen zu etablieren, sodass alle Geräte und Verfahren quasi ein und dieselbe Sprache sprechen. Auch eine Vereinheitlichung der Schnittstellen zwischen den einzelnen Systemen wäre wünschenswert.

 

Anleitung zum Schweißen

 

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