Im letzten Blogbeitrag „Die Auspuffanlage selbst reparieren und schweißen, aber richtig!“ haben wir schon auf die Bedeutung der Auspuffanlage hingewiesen und erläutert, warum diese stets in einem einwandfreien Zustand sein sollte.

Da die Metallteile aufgrund der feuchten Kälte und des Einsatzes von Streusalz vor allem im Winter oft korrodieren, ist der beginnende Frühling die beste Zeit, die Auspuffanlage einer gründlichen Prüfung zu unterziehen, um gröberen Schäden, die durch Nichtbehandlung durchaus entstehen können, vorzubeugen. In diesem Sinne sollten auch die ersten Warnsignale entsprechend ernst genommen werden. Dazu zählen einerseits ein lauteres Motorengeräusch sowie Geräusche wie etwa Dröhnen, Klappern oder Rattern. Außerdem kann eine defekte Auspuffanlage auch zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führen – das macht sich natürlich auch im Geldbeutel bemerkbar; und zwar deutlich stärker als eine sofortige Reparatur.

Die gute Nachricht: Meist muss zur Behebung kleiner Risse und Löcher oder Rostschäden nicht unbedingt ein Profi oder eine Werkstatt aufgesucht werden. Vieles lässt sich auch selbst machen. Auch notwendige Schweißarbeiten an der Auspuffanlage können von Hobbyschweißern durchgeführt werden. In diesem Beitrag wollen wir ein paar Faustregeln im Zusammenhang damit darlegen.

Worauf Sie beim Auspuff-Schweißen achten sollten

Da die Belastung der Auspuffanlage sehr hoch ist, sollten Sie bei der Reparatur darauf achten, ausschließlich hochwertige und thermisch belastbare Ersatzteile zu verwenden. Aber auch beim Schweißen von Löchern oder undichten Stellen gilt es einige elementare Aspekte zu beachten. Wenn Sie als Hobbyschweißer das WIG-Schweißverfahren beherrschen, dann sollten Sie unbedingt dieses Verfahren anwenden. Es hat vor allem den Vorteil, dass, bei korrekter Anwendung, die Nachbearbeitungsmaßnahmen auf ein Minimum reduziert werden können, da die Schweißnähte hochwertig sind und durch die Zuführung des Schutzgases auch das aufgeschmolzene Metall vor dem Einfluss durch Sauerstoff geschützt wird.

Hier das Wichtigste auf einen Blick:

  • Die Bauteile der Auspuffanlage, speziell Katalysatoren und Endtöpfe, sind oft aus Edelstahl (auch Chromstahl genannt) – daher ist hier das WIG-Schweißverfahren zu bevorzugen. Hierbei werden Blech und Zusatzmaterial mittels Brenner und der nichtabschmelzenden Wolframnadel aufgeschmolzen und verschweißt. Dabei kommt Argon als Schutzgas zum Einsatz.
  • Formieren: Um zu verhindern, dass die Schweißnähte auf der Innenseite der Rohre oder des Auspufftopfs verbrennen (so entstehen Verwirbelungen), müssen die Bauteile entsprechend mit dem Schutzgas (Argon) geflutet werden. Dies nennt man formieren. Durch dieses Verfahren sorgt man zudem für einen entsprechenden Korrosionsschutz der Schweißnaht auf der Innenseite der Bleche.
  • Das Zusatzmaterial muss zumindest auf demselben Qualitätsniveau (besser wäre ein höheres) wie das zu verschweißende Material sein, da sonst die Schweißnähte korrodieren können.
  • Aufgrund des eher schlechten Wärmeleitkoeffizienten neigt Edelstahl dazu, sich beim Schweißen zu verziehen. Daher sollte die finale Naht in einzelne Etappen und an unterschiedlichen Stellen nacheinander gezogen werden.
  • Zudem hat das WIG-Schweißen auch für den Schweißer selbst gesundheitliche Vorteile, da dabei weniger Spritzer entstehen und kaum Gase freigesetzt werden. Ohne Absaugung zu schweißen ist allerdings trotzdem nicht zu empfehlen.
  • Beim WIG-Schweißen können die Stromstärke und die Menge des Schweißzusatzes individuell auf das jeweilige Werkstück abgestimmt werden.
  • Die Nähte sollten danach von der Anlauffarbe befreit werden, damit diese nicht vorzeitig korrodieren.

Das MAG-Schweißverfahren ist bei Edelstahlrohren nicht empfehlenswert, da die Nähte rasch zu rosten beginnen können. Das MAG-Schweißen ist nur bei Auspuffanlagen aus Stahl zu empfehlen.

Auspuff abbauen oder nicht?

Grundsätzlich gilt, stets einen möglichst freien Zugang zur Schweißstelle herzustellen. Wenn Sie eine eigene Werkstatt haben und ohne Probleme unter den Auspuff kommen, dann kann mitunter auch geschweißt werden, ohne den Auspuff abzunehmen. Andernfalls ist ein Abbau der Anlage empfehlenswert. Außerdem ist zu bedenken, dass der Unterbodenschutz leicht entflammbar ist und durch eine Unaufmerksamkeit abbrennen kann. Darüber hinaus sind einige Halterungen mit Gummis versehen, die durch das Schweißen ebenfalls beschädigt werden können.
Wichtig: Bei Schweißarbeiten am Fahrzeug immer die Batterie abklemmen oder sogar ausbauen! Andernfalls kann die Elektronik des Fahrzeugs beschädigt werden!

Achtung: Bei Änderungen an der Originalauspuffanlage – vor allem den Schalldämpfer betreffend – ist möglicherweise eine neue Typisierung nötig. Nähere Infos dazu finden Sie auf der Website des TÜV Austria.

Fazit Auspuffschweißen für Hobbyschweißer

Die Auspuffanlage sollte immer in einem einwandfreien Zustand sein. Gerade nach dem Winter sollte ein entsprechender Check gemacht werden. Geräuschen, die nicht der Norm entsprechen, sollten Sie sofort nachgehen. Auch lautes Dröhnen, unangenehme Geräusche sowie Klappern und Rattern oder ungewohnte Vibrationen sind Zeichen dafür, dass die Auspuffanlage defekt ist. Zum Verschweißen von undichten Stellen oder Nähten sollte vorwiegend die WIG-Schweißtechnik zum Einsatz kommen, da so lange Nachbearbeitungsmaßnahmen überflüssig werden. Möglich ist aber auch das MAG-Schweißverfahren. Diese ist aber bei Edelstahlrohren nicht empfehlenswert, da die Nähte rasch zu rosten beginnen können.

 

Anleitung zum Schweißen

 

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