Alle Schweißverfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Das Schutzgasschweißen ist dem Elektrodenschweißen aber in vielen Belangen überlegen.  

Das Schweißen mit Schutzgas hat viele Vorteile. Wer es einmal ausprobiert hat wird wohl niemals mehr zum Elektrodenschweißen zurückkehren wollen. Einer der Hauptgründe: Das Schutzgasschweißen ist universell. Egal ob dünne Bleche oder dicke Träger: es erbringt immer sehr gute Ergebnisse. Geballte Information zu allen Schweißverfahren erhalten Sie auf unserer Mega Seite Schweißtechniken

Günstiges Elektrodenschweißen

Dabei hat das Elektrodenschweißen auf den ersten Blick die Nase vorne. So ist beispielsweise die Anschaffung deutlich günstiger und auch die laufenden Kosten sind oft niedriger. Ein komfortables Inverter-Elektrodenschweißgerät gibt es etwa bereits ab 450 Euro, für ein Schutzgasschweißgerät muss man gleich mal das Doppelte auf den Tisch legen. Den benötigten Schweißdraht für das Schutzgasschweißen bekommt man de facto nur in 5-kg-Rollen – für manchen, der sein Schweißgerät nur gelegentlich nutzt, ist das zu viel des Guten. Zumal es eigentlich keinen universellen Schweißdraht gibt, der für alle Materialien geeignet wäre. Beim Elektrodenschweißen genügt es dann die Elektrode zu wechseln, beim Schutzgasschweißen muss die Rolle gewechselt und bisweilen dann auch ein neues Gasgemisch her. Das ist für manchen Heimwerker dann doch zu viel Aufwand.

Elektrodenschweißen ist mobiler

Eingefleischte Fans des Elektrodenschweißens führen zudem ins Feld, dass das Schutzgasschweißgerät nur sehr immobil ist. Die Flaschen sind schwer und nur mit Aufwand zu bewegen. Und dann gibt es noch das Problem mit dem Wind: Er kann das Schutzgasgemisch verblasen, die Naht ist ungeschützt und misslingt. Das gilt übrigens auch, wenn das Werkstück nicht absolut frei von Rost, Zink und Farbe ist.

Schutzgasschweißen: Schnell und effektiv

Doch trotz allen dieser Bedenken hat das Schutzgasschweißen in der Pro- und Contra-Liste die Nase vorne. So ist beispielsweise die Arbeitsgeschwindigkeit deutlich höher. Während beim Elektrodenschweißen nämlich die abschmelzende Elektrode häufig gewechselt und danach zudem die Naht mit einem Hammer von der Schlacke befreit werden muss, kann man beim Schutzgasschweißen ohne abzusetzen weiterarbeiten. Die Naht ist hinterher fix und fertig, eine Nachbearbeitung wie beim Elektrodenschweißen, etwa für das Lackieren, ist nicht mehr nötig.

Probleme schnell sichtbar

Insbesondere für weniger Geübte wichtig: Beim Schutzgasschweißen kann man die Qualität der Naht bereits beim Schweißen ziemlich gut einschätzen. Im Gegensatz zum Elektrodenschweißen. Hier braucht es einiges an Erfahrung, um sich vor Entfernen der Schlacke ein Bild über die Naht machen zu können. Zudem ist beim Elektrodenschweißen das Abstimmen der Elektrode auf Nahtart und Spaltmaß schwierig.

Leicht erlernbar

Weiterer Vorteil für weniger Geübte: Das Schutzgasschweißen stellt weniger Ansprüche an das handwerkliche Geschick. Es  ist sehr tolerant in Sachen Haltung und Schweißrichtung. Beim Elektrodenschweißen erfordert bereits der Zündvorgang einige Erfahrung, der Abstand zum Werkstück muss durch die abschmelzende Elektrode ständig nachgeführt werden. Ein Abstützen der Hand ist deshalb nicht möglich. Ganz im Gegensatz zum Schutzgasschweißen, bei dem weder der Zündprozess noch der Abstand der Düse zum Werkstück kritisch sind. Auch das Heften ist deutlich einfacher: Während man beim Elektrodenschweißen dafür oft zwei Hände braucht, reicht beim Schutzgasschweißen meist eine Hand. Einfach aufdrücken und fertig. Das gilt auch für eher unübersichtliche Stellen. Dort lässt sich die Düse vor dem Zünden optimal positionieren, was man von einer Elektrode nicht wirklich sagen kann.

Schutzgasschweißen: Quasi-Monopol für dünne Bleche

Insbesondere wer dünne Bleche schweißen möchte, kommt am Schutzgasschweißen kaum vorbei. Schutzgasschweißen ist für Bleche ab 1 mm geeignet, das Elektrodenschweißen erst ab 3 mm. Das liegt weniger am Können des Schweißers, als an der Technologie selber. Bei dünnen Blechen kommt das Elektrodenschweißen nämlich an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Karosseriebleche sind nur mit dem Schutzgasverfahren fachmännisch zu schweißen.

Schweißen ohne Qualm

Und schließlich soll auch noch ein weiterer Aspekt nicht unerwähnt bleiben: der gesundheitliche. Elektroden enthalten oft komplexe Stoffgemische, die beim Schweißen freigesetzt werden. Beim Schweißen ist deshalb für eine gute Belüftung und einen Abzug der entstehenden Gase zu sorgen. Leider ist die dies vor allem im Heimwerkerbereich keinesfalls die Regel. Beim Schutzgasschweißen ist das Gas selbst in der auftretenden Konzentration nicht gesundheitsschädlich, da nur unschädliche Stoffe wie Kohlendioxid oder Argon eingesetzt werden. Weil es keine Schlacken gibt, werden auch mengenmäßig weniger Stoffe freigesetzt. Schutzgasschweißen ist deshalb potentiell weniger gesundheitsbeeinträchtigend als das Elektrodenschweißen.

Fazit 

Schutzgasschweißen hat gegenüber dem Elektrodenschweißen deutliche Vorteile: Es ist einfacher zu handhaben, schneller, funktioniert bei praktisch allen Werkstoffen und Materialstärken und schont die Gesundheit. Demgegenüber sprechen für das Elektrodenschweißen vor allem die höhere Mobilität und der Kostenvorteil.

 

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