Aluminium gilt zurecht als innovativer Werkstoff. Denn im Vergleich zu Eisen oder Stahl bietet das silbrig-weiße Leichtmetall sehr viele Vorteile. Trotz seines geringeren Gewichts zeichnet sich Aluminium nämlich unter anderem durch seine hohe Festigkeit aus – in Legierungen mit Silizium oder Magnesium ist sie annähernd gleiche wie bei Stahl. Darüber hinaus ist Aluminium auch noch gut formbar und korrosionsbeständig. Kein Wunder also, dass beispielsweise die Fahrzeugindustrie oder auch Bereiche wie etwa die Architektur, der Flugzeugbau oder auch die Raumfahrt verstärkt auf dieses Material setzen.  

Für den Schweißer gibt es allerdings eine Reihe von Besonderheiten, die es bei der Arbeit mit Aluminium zu beachten gilt. So führt etwa die hohe Sauerstoffaffinität des Leichtmetalls zur Bildung einer Oxidschicht, die quasi als Versiegelung fungiert und das Material vor fortschreitender Oxidation schützt. Da Aluminium zudem über eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit verfügt, sollten Sie beim Schweißen mit diesem Werkstoff auf jeden Fall auf einen korrekten Einbrand der Schweißnaht achten.

Das richtige Schweißverfahren

Die bereits oben erwähnte Oxidschicht (Aluminiumoxid) weist einen deutlich höheren Schmelzpunkt (2.050°C) als reines Aluminium (660°C) auf und erfordert daher als Schweißverfahren entweder MIG (Metall-Inertgas) oder WIG (Wolfram-Inertgas). Während das WIG-Schweißen vor allem für hohe Verfahrenssicherheit steht, zeichnet sich das MIG-Schweißen durch eine hohe Leistung aus und kommt daher vorwiegend bei sehr hohen Qualitätsanforderungen zum Einsatz.

Beim WIG-Schweißen mit Aluminium wird mit Wechselstrom geschweißt; die WIG-Gleichstromvariante mit negativ gepolter Elektrode kommt hier nicht zum Einsatz. Das MIG-Schweißverfahren erfordert in der Regel die sogenannte Impulstechnik, da sie nicht nur den verschweißbaren Blechdickenbereich nach unten erweitert, sondern darüber hinaus die Poren- und Spritzerbildung deutlich reduziert.

Die richtige Schweißvorbereitung

Grundsätzlich gilt, dass beim Schweißen von Aluminium neben einer korrekten Lagerung des Materials selbst sowie der Schweißzusätze auch auf eine sichere Schutzgaszuführung zu achten ist. Darüber hinaus sollten Sie beim Schweißen mit Aluminium folgenden Aspekten besondere Beachtung schenken:

  • Sauberkeit ist oberstes Gebot.
  • Die Nahtflanken müssen von Feuchtigkeit und Fett befreit werden.
  • Eine vor dem Schweißen bestehende Oxidschicht muss entfernt werden.
  • Das Aluminium sollte vorgewärmt werden, um einen ausreichenden Einbrand zu erzielen. Empfehlung: ab einer Blechdicke von ca. 8 mm zwischen 80 °C bis 150 °C.

Das richtige Schutzgas

Um der Bildung von Poren durch den Schweißvorgang vorzubeugen, sollte das Einbringen von Wasserstoff vermieden und ein entsprechend sauberes Schutzgas verwendet werden. Messer hat für das Schweißen von Aluminium ein spezielles heliumhaltiges Schutzgas namens Aluline entwickelt. Mit diesem Zwei- und Dreistoff-Gemisch (Aluline N und Aluline He N) erreichen Sie nicht nur Topschweißgeschwindigkeiten, sondern auch einen deutlich breiteren und tieferen Einbrand als mit dem sonst üblichen Schutzgas Argon.

Darüber hinaus können Sie aufgrund des energiereichen Lichtbogens das Vorwärmen des Werkstoffs reduzieren bzw. sogar ganz ausfallen lassen. Und: Aufgrund des Stickstoffzusatzes im Aluline kann der Lichtbogen deutlich stabiler gehalten werden.

Beim Schweißen von dünneren Werkstoffen zeichnet sich das spezielle Schutzgas im Vergleich mit Argon vor allem durch seinen größere Wärmeinhalt und die bessere Wärmeleitfähigkeit aus. Generell gilt für beide Schweißverfahren – das WIG- und das MIG-Schweißen –, dass der Heliumgehalt mit zunehmender Blechdicke entsprechend gesteigert werden sollte, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Fazit Tipps Aluminium Schweissen

Aluminium ist ein beliebter Werkstoff. Er wiegt deutlich weniger als etwa Stahl, hat aber eine ähnliche Festigkeit und ist zudem korrosionsresistent. Beim Schweißen dieses silbrig-weiße Leichtmetalls sind allerdings einige Kriterien zu beachten, damit das Ergebnis auch den planmäßigen Erwartungen entspricht. Dabei ist nicht nur eine umfassende Sachkenntnis des Schweißers absolute Voraussetzung, auch die Sauberkeit am Arbeitsplatz respektive des Werkstoffs selbst und das eingesetzte Schutzgas haben einen elementaren Einfluss auf den Schweiß-Erfolg.

 

Anleitung zum Schweißen

 

 

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