Viele Heimwerker glauben, dass sie eigentlich ganz ordentlich schweißen können. Das zu beurteilen fällt Laien aber mehr als schwer. Wer wirklich wissen will, was er kann, sollte eine Schweißerprüfung ablegen.

Sicher: Schweißen für den Hausgebrauch ist einfach zu erlernen. Und wer schnell mal ein Eisen oder den Gartenzaun schweißen möchte, wird dies auch in aller Regel ohne gröbere Probleme hinbekommen. Die entsprechenden Werkzeuge gibt es im Baumarkt, auch Schutzgase können hier gekauft werden.

Aber Schweißen ist ein Handwerk. Und um kompliziertere Verbindungstechniken erfolgreich zu meistern, muss man sich viel Wissen und handwerkliches Geschick aneignen. Im professionellen Betrieb geht deshalb ohne eine spezielle Schweißerprüfung gar nichts.

Der Zweck der Prüfung ist es schlicht Qualität zu garantieren. Im Amtsdeutsch heißt das so: „Der Zweck von Schweißprüfungen besteht in der Sicherung der Güte und Qualität von Schweißarbeiten. Im „geregelten Bereich“, ist der Einsatz von geprüften Schweißern vorgeschrieben. Im „nicht geregelten Bereich“ wird durch die Forderungen der Produkthaftung ausreichend qualifiziertes Personal gefordert.“

Profis brauchen eine Schweißerprüfung

Wer also mit dem Schweißen Geld verdienen möchte, kommt um eine Prüfung nicht herum. Oder sagen wir fast. In der Industrie arbeiten zwar auch ungeprüfte Schweißer, aber die sind rar. Denn vor allem bei Großprojekten wollen die Auftraggeber auf Nummer sicher gehen. Eine schlechte Schweißnaht kann hier schnell zu einem Haftungsproblem werden. Lediglich bei einem Karosseriebauer ist die Chance ein wenig höher, einen Job auch ohne Prüfung zu bekommen. Dort ist die Schweißprüfung gern gesehen, aber nicht unbedingt vorgeschrieben.

Aber nicht nur für Profis, auch für interessierte Laien, die das Schweißen häufiger zum Heimwerken nutzen, ist eine Schweißerprüfung durchaus empfehlenswert. Denn zu jeder Schweißerprüfung gehört auch ein fachkundiger Prüfungsteil, in dem die Theorie abgeprüft wird. Theorie, die im praktischen Alltag sehr nützlich ist. Dort geht es unter anderem um:

  • das Verhüten von Unfällen und Brandschäden. Das kommt vor allem auch der eigenen Gesundheit zu Gute.
  • die Handhabung der Schweißgeräte. Hier wird je nach Schweißverfahren geprüft: Im  Gasschweißen wird unter anderem Wissen über Schweißflammen, Schweißgase und Arbeitstechniken abgefragt, im Lichtbogenschweißen sind der Einfluss von Lichtbogenlänge, Schweißstromstärke, Polung und Blaswirkung Thema der Prüfung. Auch Wissen über die Schlackenführung und die Wahl der richtigen Schutzgase werden abgefragt.
  • die Schweißqualität. Selbstverständlich sollte man auch wissen, wie man Unregelmäßigkeiten und Fehler beim Schweißen vermeidet und beseitigt.
  • das Material. Für die Prüfung sollte man über Stähle und ihre Eigenschaften Bescheid wissen, je nach Prüfungsgebiet  auch über Aluminium, Legierungen sowie deren Schweißzusätze.
  • die Vorbereitung und Kennzeichnung. Wichtige Punkte der Prüfung sind zudem die Vorbereitung der Werkstücke zum Schweißen, sowie die Kenntnis von Schweißzeichen und Schweißsymbolen.

Theorie hilft in der Praxis

Das Erlernen der Theorie hilft den eigenen Erfahrungsschatz auf ein solides Fundament zu stellen und weiter auszubauen. Das gilt auch für die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Für Laien ist es praktisch unmöglich, eine Schweißnaht richtig einzuschätzen. Schweißer hingegen müssen in der Lage sein, ihre eigene Arbeit zu beurteilen. Sie müssen gegebenenfalls auch Gegenmaßnahmen ergreifen können, wenn die gewünschte Qualität der Naht nicht erreicht wird.  

Web hält Tools zur Vorbereitung bereit

Für alle diese Punkte werden von den jeweiligen Prüfungsinstituten auch Vorbereitungskurse angeboten, sodass man sich die Materie nicht unbedingt im Selbststudium erarbeiten muss. Solche Kurse kosten Zeit, aber natürlich auch Geld. Wer internetaffin ist, der kann sich zumindest etwas Geld sparen. Vor allem auf YouTube gibt es mittlerweile eine Fülle von Lehrvideos rund um das Thema Schweißen. Eine einfache Suche listet Hunderte von Treffern auf.

Eine Seite, die auch Profis bisweilen besuchen, um sich weiterzubilden, ist schweisshelden.de. Eigentlich bietet die Seite allerhand Schweißprodukte, dazu gibt es aber auch profunde Hintergrundinformationen, die auch Profis manchmal aus der Patsche helfen. Die Experten von schweisshelden.de sind übrigens auch mit eigenen Videos auf YouTube vertreten.

Allerdings: Wer sich der Herausforderung einer Schweißerprüfung stellen möchte, muss auch einen gewissen Ehrgeiz mitbringen. Die  Prüfung kostet etwa 600 Euro und dauert mit allem Drum und Dran bis zu drei Tage.

Und: Auch wer bestanden hat, muss weiter lernen. Die Schweißerprüfung gilt in der Regel nämlich nur zwei Jahre. Vorausgesetzt, der Schweißer ist regelmäßig mit Schweißarbeiten im geltenden Prüfungsbereich beschäftigt. Und das muss alle sechs Monate bestätigt werden.

 

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