In der Praxis werden Analysemethoden in Form von vergleichenden Methoden am häufigsten eingesetzt. Das setzt voraus, dass das Analysegerät vor einer quantitativen Messung kalibriert werden muss. Somit übt die Kalibrierung einen entscheidenden Einfluss auf die Genauigkeit der Analyseergebnisse aus. Bei der Gasanalytik erfolgt die Kalibrierung durch Messung eines oder mehrerer Kalibriergase mit definierter Zusammensetzung.

Die wesentlichen Qualitätsmerkmale von Gasgemischen werden durch die Zusammensetzung, Bestimmung der Unsicherheit nach einer anerkannten Methode sowie die metrologische Rückführbarkeit auf den nationalen Standard definiert. Wobei man unter einer metrologischen Rückführbarkeit die Eigenschaft versteht, durch die ein Messergebnis mittels einer ununterbrochenen Kette von Vergleichsmessungen mit bekannter Messunsicherheit auf einen anerkannten metrologischen Standard bezogen werden kann. Dieser Standard steht unter der Bewachung der nationalen metrologischen Institute.

Labline-Gasgemische mit Analysezertifikat

Eine Kette von Vergleichsmessungen erlaubt es, jede Messung auf die ursprüngliche Definition der Einheit zurückzuführen. Das bedeutet, dass die Rückführbarkeit den Vergleich von Messergebnissen herstellt, unabhängig davon, wann und wo diese ermittelt wurden. Diese Qualitätsmerkmale können anhand der Hierarchie der Gasgemische klassifiziert werden.

So ist Labline eine Gemischkategorie von Messer, die eine bestimmte Herstelltoleranz (5 Prozent rel.), Unsicherheit (2 Prozent rel.), Haltbarkeit (gewöhnlich 12 Monate) und einen Konzentrationsbereich der Komponenten (1 ppm-100 Prozent) definiert. Die Labline-Gasgemische werden mit einem Analysezertifikat gemäß ISO 6141 angeboten. Durch die gravimetrische Herstellung dieser Gemische wird eine Rückführbarkeit auf den Standard, der Einheit der Masse (kg) erreicht.

Kalibriergase und Referenzmaterialien

In der Hierarchie der Gasgemische stehen Kalibriergase mit einem Zertifikat von einem nach ISO 17025 akkreditierten Labor über den Labline-Gasgemischen. Kalibriergase mit einem Zertifikat aus einem akkreditierten Labor gemäß ISO 17025 nehmen eine wichtige Rolle in der analytischen Chemie ein. Sie werden insbesondere in Laboratorien verwendet, die den Richtlinien von GMP oder ISO 17025 unterliegen.

Noch höher in der Hierarchie der Gasgemische sind die zertifizierten Referenzmaterialien angesiedelt. Diese dürfen nur von den metrologischen Instituten und gemäß ISO 17034 akkreditierten Referenzmaterialienherstellern produziert werden. Die ISO 17034 beschreibt hierzu die allgemeinen Anforderungen an Hersteller von Referenzmaterialien.

Der wesentliche Unterschied von Gasgemischen mit einem Zertifikat nach ISO 17025 oder ISO 17034 ist die Stabilität. So liefert ein Zertifikat eines Labors mit einer Akkreditierung gemäß ISO 17025 Angaben zur Zusammensetzung des Gasgemischs zum Zeitpunkt der Bestimmung.

Die Stabilitätsdauer des Gasgemisches ist dagegen auf einem separaten Zertifikat, das entsprechend der Vorgaben der ISO 6141 erstellt wurde, ausgewiesen. Ein laut ISO 17034 akkreditierter Referenzmaterialienhersteller zertifiziert die Zusammensetzung eines Gasgemisches für einen definierten Zeitraum.

Normen bestimmen Leitlinien und Anforderungen

Die Leitlinien für eine Betriebsorganisation, die Anforderungen der Mitarbeiter, die Beschaffenheit des Standortes und der Umgebung, die verwendeten Prozesse sowie das Managementsystem werden durch die Normen ISO 17025 und ISO 17034 definiert. Auf Basis dieser Leitlinien beurteilt die nationale Akkreditierungsbehörde die Qualifikation einer jeweiligen Einrichtung.

Dabei benennt der Umfang der Laborakkreditierung die Komponenten und die zugehörigen Konzentrationsbereiche, wofür die nationale Akkreditierungsbehörde ihre Bestätigung erteilt hat. Sowohl bei Kalibriergasen mit einem Zertifikat von einem nach ISO 17025 akkreditierten Labor oder einem gemäß ISO 17034 akkreditierten Referenzmaterialienhersteller ist die Rückführbarkeit auf den internationalen Standard durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen möglich.

Messer betreibt in Europa vier Laboratorien, die gemäß ISO 17025 akkreditiert sind. Das Spezialgaslabor in der Schweiz ist zusätzlich gemäß ISO 17034 akkreditiert, wodurch das Unternehmen die Qualifikation zur Herstellung von zertifizierten Referenzmaterialien besitzt.

Als Hersteller von zertifizierten Referenzmaterialien hat Messer den Nachweis über die Zuverlässigkeit der Prozesse und somit die technische Expertise zu allen einschlägigen Problemstellungen erbracht. In der Hierarchie der akkreditierten Gasgemische sind noch die primären Referenzmaterialien zu nennen, die von den metrologischen Instituten selbst hergestellt werden. Bei diesen Kalibriergasen ist ebenfalls eine direkte Rückführbarkeit auf den internationalen Standard möglich.

 

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